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Natron

Der Alleskönner für Gesundheit und Haushalt

Jeder kennt es als Backtriebmittel, aber Natron hat sich auch als wirksames Heilmittel bei Entzündungen, Übersäuerung, zur Stärkung des Immunsystems und als Alleskönner im Haushalt bewährt. Wofür ist Natron gut und wie setzt man es richtig ein?


Natron (Natriumhydrogencarbonat NaHCO3) ist ein Natriumsalz der Kohlensäure. Dieses weisse Pulver erinnert an feines Salz und wird aus Natriumchlorid (Kochsalz) hergestellt. Entdeckt wurde Natron um 1840, und schon bald erkannte man seine Fähigkeit, Erkältungen und chronische Krankheiten schnell zu lindern. Dieses Vermögen verdankt Natron seinem hohen pH-Wert: Es ist basisch und kann Säureüberschüsse, welche krankheitsbedingt im Körper entstehen, neutralisieren. Nachgewiesen ist die neutralisierende Wirkung von Natron auf die Magensäure. Durch die im Natron enthaltenen alkalischen Substanzen wird die Säure im Magen und in der Speiseröhre reduziert, wodurch z. B. Sodbrennen und Reflux gelindert werden können.


Natron kann die Milz anregen, bei chronisch entzündlichen Erkrankungen ein entzündungshemmendes Milieu zu schaffen, so eine Studie der Augusta University in Georgia/USA. Die Milz ist ein wichtiges Organ unseres Immunsystems. In ihr befinden sich sogenannte Mesothelzellen. Diese besitzen Mikrovilli – winzige fingerförmige Ausstülpungen, welche wie kleine Sensoren die Umgebung abtasten, um bei Bedarf Alarm zu schlagen und sofort eine Immunreaktion in Gang zu setzen. In dieser Immunreaktion sind spezielle Immunzellen Makrophagen beteiligt: Ihre Aufgabe im Körper ist es, Zelltrümmer oder tote Zellen sowie schädliche Eindringlinge aufzunehmen und zu entsorgen. Bei bestimmten Erkrankungen kommt es jedoch zu einer Überreaktion, die zu einer Entzündung führt. Die eingenommene Natronlösung vermittelt den Mesothelzellen über den Botenstoff Acetylcholin die Meldung, dass eine Immunreaktion nicht notwendig ist, und bewirkt so eine Hemmung der Entzündungsprozesse. Schon nach wenigen Wochen der Einnahme von Natronlösung nimmt die Zahl der entzündungsfördernden Abwehrzellen (M1-Makrophagen) ab und die Zahl der entzündungshemmenden M2-Makrophagen zu. Diese Makrophagen-Population verändert sich nicht nur in der Milz, sondern auch im Blut und in den Nieren.



Natron dient als sanftes Heilmittel bei Entzündungen, Sodbrennen und Mundgeruch, wird in Schönheitsprodukten und im Haushalt verwendet



Die Nieren regulieren unter anderem den Säure-Basen-Haushalt sowie den Mineralstoffhaushalt. Falls sie diese Aufgabe nicht mehr gut erfüllen, kann der pH-Wert des Blutes sinken, sodass es zu einer nierenbedingten Übersäuerung kommt und das Osteoporose- und Herz-Kreislauf-Risiko steigt. Klinische Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Natron zur Verringerung dieser Übersäuerung und sogar zur Verlangsamung der Niereninsuffizienz führen kann. Darüber hinaus verändert Natron den Säuregrad des Urins, hemmt auf diese Weise das Wachstum von Bakterien und kann das Brennen beim Wasserlassen bei einer Blasenentzündung lindern.


Unter dem Einfluss von Natron vermehren sich die regulatorischen Immunzellen – die T-Zellen. Diese unterdrücken Autoimmunprozesse, so dass das Immunsystem körpereigenes Gewebe nicht mehr angreift. Dieser Effekt wurde in Studien mindestens vier Stunden nach dem Trinken von Natronwasser beobachtet. Die Forscher entdeckten auch, dass Natron (darin enthaltene Bicarbonat) in der Lage ist, Krebstumore so weit aufzuweichen, dass mit einer geringeren Dosis an Chemotherapeutika schneller Erfolge erzielt werden können, als dies normalerweise der Fall ist.


Auch bei Ausdauer- und Kraftsportarten kann die Einnahme von Natriumhydrogencarbonat von Vorteil sein. Je intensiver die Belastung beim Sport, desto mehr Laktat (Salz der Milchsäure) produziert der Körper. Dieses baut der Körper mit der Zeit ab, aber manchmal ist zu viel Laktat vorhanden, wodurch der pH-Wert sinkt. Die Muskulatur wird übersäuert und ermüdet. Durch die Einnahme von Natriumhydrogencarbonat wird der pH-Wert des Blutes erhöht und dadurch die sportliche Leistungsfähigkeit verbessert. In einer chinesischen Studie erhielten Sportler dreimal pro Woche vor dem HIIT-Training ein Getränk mit 0.2 g Natriumhydrogencarbonat pro Kilogramm Körpergewicht. Die Muskelermüdung trat bei den Probanden später ein als ohne Natrongetränk.

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Wie können auch Sie von diesem wirksamen Mittel profitieren? Hier sind die besten Tipps.



  • Da eine Neutralisierung der Magensäure vor und während der Mahlzeiten vermieden werden sollte, wird Natron eine Stunde vor oder ab zwei Stunden nach den Mahlzeiten dreimal täglich eingenommen. Die Dosierung liegt in der Regel bei etwa einem halben Teelöffel Natronpulver auf 120 bis 250 ml Wasser.


  • Natronlösung wird häufig als rezeptfreies Antazidum verwendet: Es neutralisiert die Magensäure bei Reflux. Natron behandelt jedoch nicht die Ursachen des Refluxes und sollte nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.


  • Bei Sodbrennen, welches sich nachts im Liegen verschlimmert, wird die Natronlösung nach Rücksprache mit dem Arzt vor dem Schlafengehen eingenommen.


  • Eine Gurgellösung aus einem Teelöffel Natron und 500 ml Wasser bekämpft Bakterien und Viren im Hals- und Rachenraum bei Erkältungen, Halsschmerzen und Verschleimung. Mehrmals täglich mit der Lösung gurgeln, bis die Beschwerden nachlassen. Bei Erkältungen wird zusätzlich dreimal täglich ein halber Teelöffel Natron in 200 ml Wasser aufgelöst eingenommen.


  • Verwenden Sie nur reines Natriumhydrogencarbonat ohne Zusätze und verwechseln Sie es nicht mit herkömmlichem Backpulver, welches zusätzlich phosphathaltige Säuerungs- und Trennmittel enthält.


  • Geben Sie ins Kochwasser eine Prise Natron, um Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Bohnen sowie Kohl weich zu kochen und Blähungen zu reduzieren.


  • Obst aus dem Supermarkt ist oft mit Wachs behandelt oder gespritzt. Um diese unerwünschten Stoffe zu entfernen, verwenden Sie eine Mischung aus Natron und Essig zum Reinigen.


  • Schnelle Linderung bei Schnupfen und Heuschnupfen bringt eine Nasenspülung mit 1.8 g Salz und 0.6 g Natron auf 250 ml lauwarmes Wasser.


  • Bei Lippenherpes können Sie Natron mit etwas Wasser anrühren, abends auf die Fieberbläschen auftragen und über Nacht einwirken lassen. Die Bläschen trocknen aus und der Juckreiz wird gelindert.


  • Ein Fussbad mit Natron hilft gegen Schweissfüsse, Hornhaut und brennende oder geschwollene Füsse nach einem langen Tag auf den Beinen. Etwa drei Teelöffel Natron pro Fussbad verwenden. Bei 36 bis 40 Grad sollte ein Fussbad etwa 20 Minuten dauern, bei Bedarf bis zu 30 Minuten.


  • Manche Menschen schwören darauf, statt eines fertig gekauften Deodorants einfach Natronpulver unter den Achseln zu verteilen. Ein Deo-Roller kann auch schnell mit Natron hergestellt werden. 1-2 Teelöffel Speisestärke in 100 ml Wasser leicht aufkochen, zwei Teelöffel Natron einrühren, fünf Tropfen ätherisches Öl hinzufügen und in einen leeren Deoroller füllen.


  • Gegen Mundgeruch hilft eine Lösung aus einem halben Teelöffel Natron und einem Glas warmem Wasser. Gurgeln Sie mit der Lösung, um bakterielle Beläge zu entfernen.


  • Ein Teelöffel Natron im Eierkochwasser verändert den pH-Wert des Wassers und wirkt auf die Kalkschale der Eier, so dass sie sich leichter schälen lassen.


  • Stellen Sie eine Schüssel mit Natron in den Kühlschrank zur Bindung unangenehmer Gerüche.


  • Verstopfte Abflüsse können mit Natron und Essig wieder frei gemacht werden.


  • Durch das Spülen mit Natronlösung verliert Geschirr (insbesondere Holzgeschirr) Fisch- und Zwiebelgeruch.


  • Wenn Sie einen Topf auf dem Herd vergessen haben, lösen Sie eingebrannte Speisereste durch Aufkochen von etwas Natron in Wasser im entsprechenden Topf.


  • Zur Reinigung der Toilettenschüssel eine halbe Tasse Natron in die Schüssel geben, eine Stunde einwirken lassen und dann wie gewohnt reinigen.


  • Zu viel Natron ist schädlich für den Magen: Bei längerer Neutralisation der Magensäure durch Natron reagiert der Körper mit einer gegensteuernden Überproduktion von Magensäure. Natron ist reich an Natrium, das vor allem den Blutdruck aus dem Gleichgewicht bringen kann. Menschen mit Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Nierenfunktionsstörungen sollten kein Natron trinken. Gleiches gilt für Schwangere, da Natron den Säure-Basen-Haushalt des ungeborenen Kindes beeinflusst.



Natron ist ein wahrer Alleskönner in Sachen Gesundheit, Körperpflege und Haushalt – probieren Sie es selbst aus!


Fakten zum Thema

  1. Die sogenannte Soda oder Natriumcarbonat (Na2CO3) hat nichts mit Natron zu tun. Es findet Verwendung in der Glasindustrie, bei der Herstellung von Bleich-, Wasch- und Reinigungsmitteln, in der Textil- und Lederindustrie und in vielen anderen Industriezweigen.
  2. Natron wurde bereits im alten Ägypten zur Mumifizierung verwendet.
  3. Natron wird oft als Synonym für Backpulver verwendet, es handelt sich jedoch um zwei verschiedene Stoffe. Natron ist ein Bestandteil von Backpulver, welches zusätzlich Anteile von Säure und Stärke enthält.
  4. Natron ist in vielen Produkten versteckt, wo man es nicht vermutet: in Mineralwasser, Backpulver, Reinigungsmitteln, Badezusätzen, Zahnpasta.




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