Schnarchen

Wenn der Partner ständig gestört wird

Knatternde Geräusche im Schlafzimmer nachts sind alles andere als angenehm, besonders wenn ihr Pegel die Dezibelzahl eines vorbeibrausenden Lastwagens erreicht. Kein Bettgenosse freut sich darüber. Was erzeugt die störenden Schnarchgeräusche?
Allgemein gilt: die Rachenmuskulatur erschlafft im Schlaf, wobei Gaumensegel und Rachenzäpfchen bei jedem Atemzug flattern. Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein. Oft verengen sich die Atemwege durch eine Infektion der oberen Atemwege oder durch eine allergische Reaktion. Schnarchen kann nicht nur lästig, sondern auch gefährlich sein, wenn es zum sogenannten Schlafapnoe-Syndrom kommt, das mit kurzen Atemaussetzern im Schlaf einhergeht. Der Grund können vergrösserte Rachenmandeln, ein zu kleiner Unterkiefer, ein vergrössertes Gaumenzäpfchen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung sein. Durch die Atemaussetzer im Schlaf wird eine Weckreaktion verursacht, wobei aber der Betroffene nicht richtig aufwacht. Die Muskelspannung steigt an, die verengten Atemwege öffnen sich und der Betroffene atmet tief ein. Bei Frauen ist die Rachenöffnung enger als bei Männer, doch ihre Zunge fällt seltener zurück und die Weichteile des Rachens flattern weniger. Das ist der Grund dafür, dass Frauen wesentlich leiser schnarchen als die Männer. Doch es gibt sogenannte Schnarchverstärker, die sowohl für Männer als auch für Frauen gelten. Zu diesen Faktoren gehören zum Beispiel Schlafen in Rückenlage (wobei der Zungengrund nach hinten sinkt), bestimmte Medikamente sowie übermässiger Alkoholkonsum. Hier finden Sie 12 wirksame Tipps gegen Schnarchen.
  • Ist man übergewichtig, kann Abnehmen helfen, da das Fett im Halsbereich das Schnarchen fördert.
  • Trinken Sie keinen Alkohol ab zwei Stunden vor dem Schlafengehen. Sonst wird die Atmungsaktivität reduziert.
  • Essen Sie drei Stunden vor dem Schlafengehen besser nicht, sonst kann Ihre Schlafqualität schlechter werden.
  • Meiden Sie Antihistaminika und Schlafmittel, welche die Atemaktivität reduzieren können.
  • Schlafen Sie auf der Seite. Wenn Sie unbewusst zum Schlafen auf dem Rücken neigen, nähen Sie einen Tennisball im Rückenteil Ihres Pyjamas oder ziehen eine spezielle Schlafweste an, welche eine Drehung in die Rückenlage zu verhindern hilft.
  • Schlafen Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper, wenn Sie auf dem Rücken schlafen.
  • Manchmal sind spezielle Nasensprays, die Schleimhäute abschwellen lassen, oder Naseneingangsdilatatoren, welche den Naseneingang erweitern, sinnvoll. So wird die Ein- und Ausatmung durch die Nase erleichtert.
  • Trainieren Sie Ihre Rachen- und Gaumenmuskulatur mit einem Blasinstrument.
  • Auch elektrische Stimulation, gezielte Sprechübungen und Singübungen können die Mundbodenmuskulatur kräftigen und Schnarchen vorbeugen.
  • Es gibt spezielle Protrusionsschienen, welche die Lage des Unterkiefers im Verhältnis zum Oberkiefer fixieren.
  • Bei Schlafapnoe kann auch eine verordnete Atemmaske mit Überdruckbeatmung zum Einsatz kommen.
  • Anschliessend gibt es auch Stents (flexible Röhren), die über die Nase nachts eingeführt werden und die Atemwege offen halten.
Mit diesen Tipps wird sich in Ihrem Schlafzimmer die Geräuschkulisse eines Sägewerks nicht mehr entfalten können!

Fakten zum Thema

  • Wer schnarcht, ist wegen des eingeschränkten Luftflusses während des Schnarchens für Herzkreislauferkrankungen anfälliger.
  • Besonders gefährlich ist Schlafapnoe mit Atemaussetzern. Nächtliches Sodbrennen, Bluthochdruck und Druck im Kopf, Tagesmüdigkeit sowie verstärktes Schwitzen in der Nacht können Folgen der Schlafapnoe sein.
  • Leiden Sie unter chronischer Müdigkeit bei ausreichendem Schlaf (6 bis 8 Stunden), empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Dasselbe gilt wenn ein Kind schnarcht.
  • Viele Frauen schnarchen ab dem Beginn der Wechseljahren, da sich ihr Hormonspiegel gerade in diese Zeit verändert. Die Östrogenproduktion lässt nach und das Weichteilgewebe im Rachenraum erschlafft, was zum Schnarchen führt.
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